„Ich war total überrascht, als Anfang Juni der Anruf mit der Einladung kam“, erzählt TG-Trainer Torsten Pyttlik. „Meine Prüfung zum 1.
Meistergrad in Moderner Schwertkunst war ja schon im März 2020 geplant, musste dann aber wegen Corona auf unbestimmte Zeit verschoben werden.“ Nach sechs Monaten Trainingspause im Lockdown war die kurzfristige Vorbereitung auf die Prüfung dann auch eine besondere Herausforderung.
„Schwerttechnik, Beinarbeit, Körperspannung – das war zwar alles noch da, aber längst nicht mehr auf dem Niveau vom letzten Frühjahr. Zudem fehlten mir jetzt auch die regelmäßigen Besuche beim TSV Hohenbrunn-Riemerling, wo ich auch höhergraduierte Trainer und Trainingspartner habe.“
Auch zur Prüfung am 25. Juli musste Torsten nach Bayern fahren. Immerhin konnten in einem gemeinsamen Training am Vortag der Prüfung viele Einzelheiten der zu zeigenden Schwerttechniken mit den Prüfern geklärt werden. Dabei gab es auch schon wertvolles Feedback, das dann natürlich am nächsten Tag direkt umgesetzt werden musste. Auch konnten mit Prüfungspartner Richard Reischl (TSV) zum ersten Mal die Partnerübungen für die Prüfung besprochen und noch kurz eingeübt werden.
Am nächsten Tag begann dann früh die etwa einstündige Prüfung, die mit dem Urteil „bestanden“ von beiden Prüfern endete. Torsten Pyttlik ist damit der erste Schwarzgurt-Träger der Modernen Schwertkunst in einem Verein außerhalb Bayerns. Er trainiert Moderne Schwertkunst in Münster seit 2010 und leitet seit 2013 die Gruppe MSK bei der TG.
In der Prüfung zum 1. Meistergrad der Modernen Schwertkunst sind zunächst Einzeltechniken mit dem Schwert vorzuführen. Dabei muss der Prüfling sowohl fest vorgegebene als auch eigene Kombinationen korrekt in Schwertführung und Beinarbeit zeigen. Danach müssen mit einem Partner freie Konterübungen demonstriert werden, die jeweils mit einer Entwaffnung, einem Wurf oder einer Fixierung des Gegners durch Hebel abgeschlossen werden sollen. Zu diesem Pflichtteil der Prüfung kommt ein Wahlteil „Formen“ oder „Freikampf“ hinzu. Im Formen-Wahlteil ist eine Form auf Meistergrad-Niveau zu zeigen. Außerdem müssen einzelne Techniken aus dieser Form in Anwendung mit Partner demonstriert werden.
Zum Abschluss muss der Prüfling dann noch eine weitere Form nach Wahl der Prüfer zeigen.
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Foto: Probeprüfung im Gymnastiksaal der TG, Frühjahr 2020 (Gabi Bixel)